Friehofdetails - Worms

Worms | Friedhofsansichten | Grabsteine | Willy-Brandt-Ring 21 | 67547 Worms | Deutschland | Google Maps |

Öffnungszeiten
Tagsüber geöffnet (außer an jüdischen Feiertagen) | Sommerzeit 08:00 Uhr - 20:00 Uhr | Winterzeit 08:00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit |

Highlight
Grabstätten berühmter Persönlichkeiten in Worms
Jede dieser einzelnen 25 Grabsteine in Bild, Text und Audio erklärt...

Steinheim Institut
Die Datenbank zur jüdischen Grabsteinepigraphik epidat dient der Inventarisation, Dokumentation, Edition und Präsentation epigraphischer Bestände. In digitaler Edition online zugänglich sind gegenwärtig 210 digitale Editionen mit 36128 Grabmale (75683 Bilddateien). Nicht zugänglich sind 1049 Datensätze zu Grabmalen, die nach dem Jahr 1949 errichtet wurden.

Weblinks Wikipedia - SchUM-Städte | Regionalgeschichte.net | Wikipedia - Synagoge Worms | "Warmaisa" - das jüdische Worms |

Die Jüdische Gemeinde zu Worms wurde im 10. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung begründet. Ihr Friedhof, im Volksmund genannt der „Heilige Sand“, stammt aus dem ersten Drittel des 11. Jahrhunderts. Er ist in Europa der älteste in situ erhaltene jüdische Friedhof, über 350 Jahre älter als der berühmte Prager Friedhof. Er liegt im Südwesten der Stadt auf einer Düne, unmittelbar außerhalb der ersten Stadtmauer. Möglicherweise hatte die Düne als Baugrube bei der Errichtung des nahebei gelegenen Doms gedient.
Im 14. Jahrhundert wurde der Friedhof von einer zweiten Stadtmauer eingezwängt. Sie wurde nach der Zerstörung der Stadt durch die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 nutzlos. Die Jüdische Gemeinde erwarb daraufhin diesen erhöhten Wall und begrub darauf bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts.
Die Grabsteine sind mit ihrer Schriftfläche nach Nord-West-Nord ausgerichtet, die Bestatteten liegen also wahrscheinlich in Süd-Ost-Süd-Richtung. Bombardierungen der unmittelbar neben dem Friedhof verlaufenden Bahnlinien Ende 1944 und Frühjahr 1945 haben einige Steine, darunter solche von bekannten Gelehrten, zerstört.
Trotz Beschädigungen, Teilzerstörungen und damit nicht genau abschätzbarer Verluste an Grabmalen hat der „Gute Ort“ wie durch ein Wunder insgesamt überlebt.
Der Friedhof enthält in seinem unteren alten Teil, in dem auch Steine noch lange nach dem Jahr 1689 aufgestellt wurden, an die 1.300 Grabmale, die Mehrzahl aus dem Mittelalter stammend, was in dieser Fülle absolut einzigartig ist. Auch zeigen die Inschriften das sehr hohe religiös-literarische Niveau dieser alten und stolzen Gemeinde.

Viele Inschriften sind stark verwittert, kaum mehr lesbar und zusätzlich durch die Neigung der Grabsteine nach hinten besonders gefährdet.
Sie werden nunmehr zum ersten Mal vom Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen vollständig gelesen und wissenschaftlich ediert und kommentiert.
Die Arbeiten werden durch die Jüdische Gemeinde Mainz-Worms, die Stadt Worms, das Landesdenkmalamt von Rheinland-Pfalz, private Sponsoren und Spender sowie eine international wirkende jüdische Stiftung ermöglicht.
Der Friedhof darf nur auf einem am Rande umlaufenden Weg begangen und das Gräberfeld nicht betreten werden, da es keinerlei Reihen, Abgrenzungen und ähnliche Ordnungen der Moderne gibt! Direkt zugänglich sind also nur diejenigen Steine, die unmittelbar am Wegesrand stehen, so der des MaHaRaM von Rothenburg am Eingang und die Steine des sogenannten Rabbinertals am Südende des Friedhofs, in einer Vertiefung, zu der ein Pfad hinabführt.

(Autor: Michael Brocke)
 

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